Der grosse Tag rückt näher

«Wir haben allen Grund zu Optimismus.»

An der Olympiade der Köche in Stuttgart treten Mitte Februar 2000 Köche aus 59 Ländern gegeneinander an. Wie geht es Ihnen so kurz vor dem Wettbewerb?
Marco Andres: Wir sind alle gespannt und können kaum erwarten, dass es losgeht. Wir tüfteln seit neun Monaten an unseren Kreationen und freuen uns, sie zu zeigen. Beim letzten von sechs Testkochen, also der Hauptprobe bei Pistor AG in Rothenburg, klappte sozusagen alles wie am Schnürchen. Momentan arbeiten wir nur noch am Feinschliff, also an Details zur Präsentation.

Wurzeln, lautet das Thema am Wettkampf. Wie werden Sie es umsetzen?
Ich darf an dieser Stelle noch nicht viel verraten. Jedenfalls wird Wurzelgemüse in allen Gerichten eine Schlüsselrolle spielen. Für Vorspeise und Dessert haben alle die gleichen Vorgaben, den Hauptgang interpretiert jedes Team individuell – aber unter der Vorgabe, dass die Testesser zwischen einer Fleisch-, einer Fisch- und einer vegetarischen Variante entscheiden können. Wir kochen für 120 Personen und wissen im Vorfeld nicht, wer was bestellen wird. Die Menüplanung war aber auch anderweitig eine rechte Herausforderung.

Nämlich?
Wir dürfen die Warenkosten von fünf Euro pro Person nicht übersteigen. Das macht die Aufgabe aber auch spannend – gerade beim Fleisch, zum Beispiel. Second Cuts, auf die wir unseren Fokus legen, sind derzeit sowieso ein Topthema, und ich finde es wichtig, aber auch kulinarisch interessant, sich damit zu befassen.

Bei der Swiss SVG-Trophy, dem Kochwettbewerb für die Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie, gehörte ihr Team 2019 zu den Siegern. Liebäugeln Sie auch an der Olympiade mit dem ersten Platz?
Ach, da lassen wir uns überraschen. Allen Grund zu Optimismus haben wir bestimmt, und gut eingespielt sind wir auch. Unsere Teammitglieder kommen ja aus zwei unterschiedlichen Kliniken, vor der Swiss SVG-Trophy kannten sich nicht alle, und später stiess mit Stefanie Jenni noch jemand Neues dazu. Der Teamgeist, den wir in den vergangenen Monaten entwickelt haben, ist einfach toll. Für mich persönlich liegt die grösste Freude am kommenden Wettbewerb vor allem darin, mit meinen Teamkollegen noch einmal richtig Gas zu geben und gemeinsam etwas Tolles auf die Beine zu stellen.