Als Jüngster im erlauchten Kreis
Der Gault & Millau hat in Ascona seine Auswahl 2025 vorgestellt. Marco Campanella mischt die Spitze auf – und für Mitja Birlo gibts eine eigene Kategorie.
«Oft sind es kleine Veränderungen, die eine grosse Wirkung haben.»
1500 Startups aus aller Welt hatten sich beworben, 30 haben es geschafft: Sie dürfen ab dem 4. September während elf Wochen am Startup-Förderprogramm Kickstart Accelerator in Zürich teilnehmen. Die Initiative, lanciert von Digitalswitzerland und Impact Hub Zürich, gehört in Europa zu den wichtigsten Starthilfeprogrammen für Gründer. Es sichert Start-ups bedingungslose finanzielle Unterstützung und die Expertise von Mentoren aus unterschiedlichen Branchen zu. Dank der Beteiligung vieler Grossunternehmen profitieren die Jungunternehmer ausserdem von Kontakten zu wichtigen Playern der Schweizer Wirtschaft.
Von den diesjährigen Wettbewerbsfinalisten kommen knapp zwei Drittel aus Europa. Darunter sind auch zwei junge Frauen aus der Schweiz, die Gastronomen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung unter die Arme greifen wollen. Anastasia Hofmann und Naomi MacKenzie sind Absolventinnen der Hotelfachschule Lausanne und die Gründerinnen von Kitro. Das Start-up setzt auf eine digitale Lösung gegen Foodwaste, die Lebensmittelabfälle identifiziert, quantifiziert und dem Betrieb so Aufschluss darüber gibt, was und wie viel im Mülleimer landet. «Solche Daten manuell zu erfassen, ist eine aufwendige Angelegenheit, für die im hektischen Umfeld der Gastronomie oft keine Zeit bleibt», sagt Anastasia Hofmann, «das erklärt, warum viele Betriebe keinen Überblick über ihre Lebensmittelabfälle haben.»
Hier wolle Kitro Abhilfe schaffen; mit einer integrierten Methode, die dem Gastgeber keinerlei Aufwand bereite. Dazu erfasst eine Kamera, die oberhalb des Abfallbehälters in einer Box angebracht wird, was im Abfall landet, während eine Waage unter dem Mülleimer das Gewicht registriert. «Die dazugehörige Software wertet die Abfälle anschliessend nach Produktgruppen und Gewicht aus», sagt Hofmann. «Gewinnt der Betrieb erst einmal die Übersicht über das, was weggeworfen wird, lässt sich Foodwaste viel besser vermeiden.» Kitro wolle Management, Küchenmannschaft und Service ausserdem beratend zur Seite stehen, wenn es um die Frage gehe, mit welchen Mitteln Lebensmittelverschwendung effektiv reduziert werden könne, sagt Hofmann: «Oft sind es kleine Veränderungen, die eine grosse Wirkung haben.»
Als Zielgruppe hat Kitro vor allem Kantinen und Kettenrestaurants im Auge, «grosse Betriebe, in denen unter hohem Zeitdruck gearbeitet wird», sagt Hofmann. Eine erste Testphase zum Produkt sei bereits im Frühling erfolgt, die zweite gerade angelaufen. «Das Förderprogramm von Kickstart Accelerator kommt also gerade richtig», freut sich Hofmann. Das Preisgeld von 15000 Franken und die Expertise von Branchenprofis wollen Hofmann und MacKenzie dazu nutzen, ihrem Produkt den letzten Schliff zu geben, damit sie es ab Mitte 2018 auf den Markt bringen können. Zum Preis der Dienstleistung könne sie noch nicht viel sagen, so Hofmann: «Sicher ist, dass wir einer Branche, in der das Geld alles andere als locker sitzt, eine wirtschaftlich attraktive Lösung bieten wollen.»