Als Jüngster im erlauchten Kreis
Der Gault & Millau hat in Ascona seine Auswahl 2025 vorgestellt. Marco Campanella mischt die Spitze auf – und für Mitja Birlo gibts eine eigene Kategorie.
Auf der Flucht bekochte Imab Alarnab Menschen mit dem gleichen Schicksal.
Die 29. Ausgabe des St. Moritz Gourmet Festival, die vom 20. bis 28. Januar stattfindet, steht unter dem Motto Middle Eastern Cuisine. Die Gastköchinnen und -köche, die bei den Küchenchefs und -chefinnen der Partnerhotels zu Besuch sind, reisen aus dem Nahen und Mittleren Osten an – oder sind dort (kulinarisch) verwurzelt.
Im Waldhaus Sils ist der türkische Koch Musa Dağdeviren, bekannt aus der Netflix-Serie Chef’s Table, bei Küchenchef Gero Porstein zu Gast. In seinem Restaurant Çiya in Istanbul serviert er seit 1987 Gerichte, deren Rezepte er von Köchinnen, Köchen und Hausfrauen aus allen Regionen des Landes gesammelt hat.
Im Hotel Saratz wird Silvena Rowe von Küchenchefin Kari Walker empfangen. Die bulgarisch-türkische Köchin baute als Miteigentümerin das Restaurant Omnia in Dubai auf und gilt heute als eine der führenden Wellness Chefs der Golfregion.
Athanasios Kargatzidis ist zu Gast bei Mauro Taufer im Kulm Hotel. Der gebürtige Grieche wuchs in Kanada auf, nimmt mit seiner modernen Fusion-Küche im Restaurant Baron in Beirut aber regelmässig Bezug auf seine Herkunft.
Ein Shootingstar der israelischen Gastronomie ist bei Küchenchef Gian Nicola Colucci im Grand Hotel des Bains Kempinski einquartiert: Tomer Tal. Sein George & John im Hotel The Drisco in Tel Aviv zählt mit seiner modernen israelischen Küche zu den renommiertesten Restaurants des Landes.
Raz Rahav kocht im Carlton Hotel gemeinsam mit Küchenchef Fabrizio Crespi. 2016 eröffnete er das OCD in Tel Aviv, wobei der Name für Obsessive Compulsive Disorder steht. Das Menü in 19 Gängen wird 19 Gästen pro Abend serviert und vereint Techniken aus dem östlichen Mittelmeerraum und der Haute Cuisine mit Rezepten aus dem panjüdischen und israelischen kulinarischen Erbe.
Küchenchef Fabrizio Zanetti vom Suvretta House begrüsst Sami Tamimi. Der gebürtige Palästinenser eröffnete 2002 mit Yotam Ottolenghi dessen erstes Deli in London. Heute gibt es neben fünf Filialen des Deli auch zwei Restaurants des Dreamteams.
Im Nira Alpina kocht Imab Alarnab mit Chefkoch Janko Glotz. Der Krieg trieb den syrischen Gastronomen, der in Damaskus mehrere Saftbars und Cafés betrieben hatte, über den Libanon nach Europa. Auf der Flucht bekochte er Menschen mit dem gleichen Schicksal. 2015 fand Alarnab mit seiner Familie im Vereinigten Königreich ein neues Zuhause, begeisterte mit seinen Pop-ups die Londoner Foodszene und setzte sich mit Charity-Events für Geflüchtete ein. 2021 eröffnete er sein Restaurant Imad’s Syrian Kitchen, in dem er eine kreative syrische Gourmet-Küche serviert.
Alan Geaam repräsentiert in Paris die Küche des Nahen Ostens. Im Rahmen des Festivals ist er bei Fabrizio Piantanida im Kronenhof in Pontresina zu Gast. Geaam wurde in Libyen geboren, wuchs im Libanon und in den USA auf und zog als 24-Jähriger nach Paris, wo er sich vom Tellerwäscher zum Sterne-Koch emporarbeitete.
Aus Berlin reist Gal Ben Moshe ins Oberengadin – zu Rolf Fliegauf im Giardino Mountain. Ben Moshe stammt aus Tel Aviv, lernte in London bei Claude Bosi und eröffnete 2013 mit dem Glass sein erstes Restaurant in Berlin. Seit 2018 führt er hier das Prism, in dem er kreative Fine-Dining-Gerichte auftischt, die die traditionellen Aromen der Levante-Region aufgreifen.
Küchenchef Maxim Luvara vom Badrutt’s Palace indes empfängt mit Zineb «Zizi» Hattab die Gastköchin mit der kürzesten Anreise. Die Spanierin mit marokkanischen Wurzeln arbeitete noch vor wenigen Jahren als Software-Ingenieurin, brachte sich selbst Profi-Kochtechniken bei und absolvierte Stages bei Andreas Caminada in Fürstenau und bei Massimo Bottura in Modena. Heute führt sie in Zürich das Kle und das Dar, in denen es ausschliesslich vegane Gerichte gibt.
Das detaillierte Festivalprogramm und Tickets im Vorverkauf gibt es online.
