Stark im Team
Fabian Raffeiner mag kein Einzelkämpfer sein. Lieber begegnet er seinen Mitarbeitern freundschaftlich und setzt sich Seite an Seite mit den Berner Kollegen dafür ein, die Region kulinarisch zu beleben.
«Aus persönlichen Gründen nehmen sie neue Herausforderungen an.»
Die Meldung kommt unerwartet: Die Kongress + Kursaal Bern AG gibt die Schliessung des Restaurants Meridiano per Ende Jahr bekannt. Im Oktober liess das Unternehmen bereits verlauten, man gehe eine Partnerschaft mit der zur Accor gehörigen Swissôtel Hotels & Resort ein, wodurch das Hotel Allegro ab Herbst 2020 als Swissôtel Kursaal Bern betrieben werde. Zuvor werde man rund 16 Millionen Franken in einen Totalumbau investieren, der Anfang nächsten Jahres starte. Prompt folgen die nächsten News: «Im Meridiano wird ab Anfang Jahr Platz für neue Ideen geschaffen», heisst es in einer heute Nachmittag verschickten Mitteilung.
Man fragt sich: Warum so plötzlich? Die Antwort folgt sogleich: Chef de Service Giovanni Ferraris und sein Stellvertreter Carlo Esposito verlassen das Haus. «Aus persönlichen Gründen nehmen sie neue Herausforderungen an.» Ferraris wird sein Fachwissen künftig als Dozent an der Höheren Fachschule für Hotel- und Tourismusmanagement in Bellinzona weitergeben. Espositos Pläne seien noch nicht spruchreif. Klar ist indes: Die beiden hinterlassen eine Lücke, die zu schliessen es sich nicht mehr lohnte.
Besonders hart treffen dürfte die kurzfristige Schliessung Fabian Raffeiner. Fast auf den Tag genau seit drei Jahren wirkt der gebürtige Südtiroler nun im Meridiano, hat sich hier nicht nur einen Michelin-Stern und 16 Gault-Millau-Punkte erkocht, sondern sich mit viel Engagement auch für die Entwicklung der Berner Gastroszene ganz allgemein eingesetzt. Nun bleiben ihm – und seinen Gästen – gerade mal noch sechs Wochen. Raffeiner zieht allerdings nicht einfach weiter. Er werde sein Wissen über Foodtrends bei den neuen Konzepten für die Restaurants einbringen, heisst es seitens der Kongress + Kursaal Bern AG. Wobei man durchaus vermuten (und hoffen) darf, dass es Raffeiner in absehbarer Zeit zurück an den Herd zieht.