Der 19. Punkt ist Ehrensache und zweifelsohne verdient.
«Die Zeit scheint reif»: Der Titel, den unsere Geschichte über Heiko Nieder in der Juli-Ausgabe trägt, bringts auf den Punkt. Seit Jahren arbeitet der Küchenchef des The Restaurant im Zürcher Luxushotel The Dolder Grand auf die höchsten Anerkennungen der Gastro-Guides hin – unermüdlich, knallhart diszipliniert, aber mit bescheidenem Erfolg. Zwar sprach man in der Branche seit geraumer Zeit davon, dass es ruhig ein bisschen mehr sein dürfte, aber an den zwei Sternen von Michelin, die Nieder seit 2011 hält, und den 18 Punkten, die ihm Gault & Millau 2012 erstmals zusprach, war nicht zu rütteln.
Bis jetzt. Vor versammelter Presse ernannte Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller den 46-Jährigen zum Koch des Jahres 2019. Den 19. Punkt gibts obendrauf; der ist Ehrensache und zweifelsohne verdient. Immerhin beweist Nieder am Zürichberg seit zehn Jahren Konstanz auf höchstem Niveau, handwerkliche Perfektion, ein feines kulinarisches Gespür und den Mut, das Publikum im Fünf-Sterne-Haus kulinarisch auch mal zu fordern. Dazu – und zum (aus unserer Sicht) längst überfälligen Titel – gratulieren wir ganz herzlich.