Erst Oerlikon, dann die Welt

Klotzen statt kleckern: Gestern Mittag stellte Gastro-Unternehmer Reto Mathis sein neues Take-Away-Konzept Krispy Krösts vor. Bei einem Laden in Oerlikon soll es nicht bleiben.
Text: Delia Bachmann
Veröffentlicht: 01.12.2016
Hunger auf mehr: Reto Mathis hat Grosses vor mit den Krispy Krösts.

In seinem Gourmetrestaurant La Marmite auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia serviert Reto Mathis spezielle Flammkuchen-Kreationen mit Trüffel und Hummer. Nun sind seine Krispy Krösts im umgebauten Bahnhof Oerlikon auch über die Gasse und mit weniger luxuriösen Zutaten erhältlich. Am 30. November lud der Bündner Gastronom zu einem Testessen und stellte sein neues Fast-Food-Konzept vor, dessen Realisierung ganz oben auf seiner «Bucket List» stand, wie er sagte. Reto Mathis’ Vision hinter der «knusprigen Kruste» ist denkbar einfach: ein lokales, frisches und gesundes Take-Away-Angebot, das nur eine Pendlerhand in Beschlag nimmt. Knusprigkeit, Kruste und Form bilden die Konstanten, beim Belag sind die Möglichkeiten «unendlich». Derzeit gibt es fünf Varianten, die verschiedene Ernährungsstile aufgreifen und die Namen internationaler Städte tragen: Barcelona, Capri, Chicago, Helsinki und St. Tropez.

Der Spitzenkoch, der gemäss eigener Aussage «kein Ketchup, sondern Trüffelsauce in den Adern» hat, kennt gegenüber Fast Food keinen Standesdünkel, sondern hegt gar eine gewisse Bewunderung für den unternehmerischen Leistungsausweis – das dicht gesponnene Filialnetz – der Fast-Food-Riesen. Da neben Trüffelsauce auch viel Unternehmergeist in Reto Mathis’ Adern steckt, sind seine Ziele für Krispy Kröst ehrgeizig: Der Standort in Oerlikon ist das Flaggschiff, dem eine ganze Flotte von Franchisen folgen soll, die sein Food-Konzept vom Bündner- ins Unterland und weiter in die Welt hinaustragen. Zunächst geht es aber darum, im Pilotbetrieb den Puls der Pendler zu fühlen. Es ist ein Experimentieren: Was nicht ankommt, fliegt raus. Nicht nur beim Krispy-Kröst-Angebot ist man zu Anpassungen bereit, auch beim Ladenkonzept kommen Justierungen in Frage. So könnte sich Mathis durchaus auch die Einführung von Shop-in-Shop-Konzepten oder mobilen Lösungen vorstellen. Die Krispy Krösts werden von der Flamm AG in Küsnacht produziert und schockgefroren angeliefert. Die drei fixen Mitarbeiterinnen von Krispy Kröst backen diese im Ofen auf und verfeinern sie mit Gewürzen, Kräutern et cetera. Neben Hygiene- und Kostengründen spielte bei dieser Entscheidung insbesondere die Kontinuität eine wichtige Rolle: Sofern die Krispy Krösts tatsächlich die Welt erobern, schmecken sie überall gleich. 

Krispy Kröst Oerlikon, Hofwiesenstrasse 363, 8050 Zürich, geöffnet von 7 bis 21 Uhr, www.krispykröst.ch 

 



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