Überraschend kommt die Auszeichnung von Franck Giovannini zum Koch des Jahres von Gault & Millau nicht gerade. Der 43-jährige Ausnahmekönner wurde vom Gourmetführer bereits letztes Jahr mit 19 Punkten bedacht. Wohl auch aus Pietätsgründen verzichtete Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller damals aber darauf, dem Nachfolger des kurz zuvor verstorbenen Benoît Violier den prestigeträchtigen Titel zu verleihen. Nun aber ist es soweit: «Franck Giovannini könnte es sich einfach machen, den grossartigen Erfolg des Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier verwalten und sich auf den Lorbeeren ausruhen. Aber das ist nicht sein Ding: Er powert, will das nächsthöhere Level erreichen. Und das gelingt ihm auch», so Gault&Millau-Chefredaktor Urs Heller.
Schon eher überraschend kürt Gault & Millau heuer auch eine Köchin des Jahres – zum ersten Mal seit 2015. Die 38-jährige Virginie Basselot vom Resort La Réserve in Genf holt sich den Titel. Sie führt eine 50-köpfige Brigade an, die drei Restaurant erhielten 16 Punkte (Restaurant Le Loti), 14 Punkte (Restaurant Tsé Fung) sowie 13 Punkte (Restaurant Le Lodge) In ihrer Heimat Frankreich ist Basselot längst ein Star: Nur zwei Frauen tragen den Titel «Un des Meilleurs Ouvriers de France», sie ist eine davon. Eine Premiere war zudem die erstmalige Verleihung des Titels Patissier des Jahres. Er ging an Julien Duvernay vom Restaurant Stucki in Basel.
Von den drei Aufsteigern des Jahres stammen zwei aus der Deutschschweiz: Sven Wassmer vom Restaurant Silver im 7132 Hotel in Vals, der 2016 zur Entdeckung des Jahres gekürt wurde, erhält den 18. Punkt. Simon Apothéloz vom Restaurant Eisblume in Worb klettert auf 17 Punkte. Ebenfalls 18 Punkte holt sich der Westschweizer Franck Reynaud vom Restaurant Pas-de-l'Ours in Crans-Montana.
Markus Burkhardt vom Ende 2015 eröffneten Restaurant Jakob in Rapperswil ist die Entdeckung des Jahres aus der Deutschschweiz und steigt mit 15 Punkten ein. Bei Florian Carrard vom Restaurant Valrose in Rougemont sowie bei Domenico Ruberto vom Restaurant Splendide Royal in Lugano sind es 14 Punkte.
Zum Sommelier des Jahres wurde Francesco Benvenuto vom Igniv in Bad Ragaz gekürt. Aussteiger des Jahres ist der mit 18 Punkten ausgezeichnete Pierre-André Ayer vom Restaurant Le Pérolles in Fribourg, der in Pension geht.